Neue Gottesdienstzeit in der Passionskirche
Ab September 2023 werden die Gottesdienste im Kirchsaal des Gemeindezentrums in der Wartenburgstraße weiterhin um 10:00 Uhr, die in der Passionskirche aber bereits um 11:00 Uhr beginnen. In beiden Morgengottesdiensten werden dann immer verschiedene Personen für Liturgie, Predigt und Musik zuständig sein. So erhalten diese auch die Möglichkeit, sich im Kirchencafé an den Gesprächen zu beteiligen.
Kirchencafé und Gottesdienstnachgespräch
In den Kirchencafés im Anschluss an den Gottesdienst sollen das Plaudern über Gott und die Welt und der Austausch über Inhalte des Gottesdienstes jeweils zu ihrem Recht kommen können. Dazu empfiehlt es sich erfahrungsgemäß das Gottesdienstnachgespräch an einem eigens dafür vorgesehenen Tisch durchzuführen. Das Nachgespräch soll bewusst gepflegt und durch eine entsprechende Gesprächsleitung erreicht werden, dass sich möglichst alle Interessierten am Gespräch beteiligen können und nicht nur diejenigen mit großem Redebedürfnis. Und sollte sich herausstellen, dass an einem Sonntag einmal kein großes Interesse am Nachgespräch besteht, sollte es nicht als starre Pflichtaufgabe durchgezogen werden, sondern auch mal ganz gelassen ausgelassen werden.
Ältere, Neuere und Offene Form
Auch ab September finden sich im Gottesdienstplan Anmerkungen zur liturgischen Form des angekündigten Gottesdienstes:
- Ältere Form: Als solche bezeichnen wir die auf der Lutherischen Messe basierende Form der gebundenen Liturgie. Sie wird weitgehend unverändert gefeiert, wobei einzelne Elemente gegebenenfalls dem Thema des Gottesdienstes angepasst werden. Die meisten werden diese Form an den markant-vertrauten Elementen wie Kyrie und Gloria in der traditionellen, im Wechsel gesungenen Form erkennen.
- Neuere Form: Sie ist ebenfalls eine sogenannte "gebundene" Form, welche dem Grundmuster der Älteren Form folgt, aber viele liturgische Stücke durch neuere Texte oder Gesänge ersetzt. Damit wird dem Bedürfnis nach gegenwartsbezogener Ästhetik und neu reflektierten Inhalten entsprochen. Funktion und Bedeutung der liturgischen Elemente sollen sich in der Neueren Form nach Möglichkeit durch die verständliche Sprache auch selbst erklären können.
- Offene Form: Ähnlich wie die Neuere Form soll die Offene Form Menschen in ihrer konkreten Lebenssituation berühren. Sie basiert auf keiner vorgeprägten Form und wird jeweils neu entworfen. Die Offenheit der Form soll den vielen Möglichkeiten, die Natur und das Wirken Gottes zu verstehen, Rechnung tragen. Einige wenige Eckpunkte sollen auch bei der offenen Form eine Brücke zu den Quellen des Christentums und zur bisher gewohnten Gottesdienstpraxis schlagen, damit auch sie der Vergewisserung unserer Gemeinschaft dienen. Dazu gehört:
- Singen bzw. Instrumentalmusik
- ein sogenanntes Votum, dass verdeutlicht, dass die Zusammenkunft im Namen Gottes
steht bzw. sich auf die Erkenntnis Gottes richtet. - ein Bezug zur Gedankenwelt des Christentums, zum Beispiel durch Einbeziehen einer biblischen Lesung oder anderer Inhalte aus Geschichte oder Gegenwart.
- ein Gebet als Hinwendung zu Gott
- der Segen als Vergewisserung der Nähe und Zuwendung Gottes
Man könnte zwar einerseits argumentieren, dass wir als Gemeinde doch für die verschiedensten Formen Gottesdienst zu feiern offen sein sollten, weil es ja letztlich darum geht, alle zusammen eine Gemeinschaft in der Nachfolge Christi zu bilden. Andererseits möchten wir aber auch, dass sich in dieser Gemeinschaft eine möglichst große Zahl von Menschen spirituell beheimaten können. Deshalb soll die bei uns ohnehin praktizierte Vielfalt der Formen auch so erkennbar mitgeteilt werden, dass die spirituelle Beheimatung für Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Interessen ermöglicht wird, damit der Gottesdienst den Glauben fördert und nährt. Deshalb wird also ab September bei den meisten Gottesdiensten entweder "Ältere Form" bzw. "Neuere oder Offene Form" angegeben, damit Gemeindemitglieder die Form finden können, die ihnen am besten hilft, ihren Glauben zu reflektieren und zu leben. (Pfarrer Holger Dannenmann)