Arbeit und Existenzminimum im Weinberg des Herrn:
HEUTE - bedingungslos?!

Im Evangelium nach Matthäus steht das Gleichnis von den „Arbeitern im
Weinberg des Herrn“. Morgens, am Mittag und am Abend holt der Herr die
Tagelöhner vom Marktplatz in seinen Weinberg. Am Ende des Tages bekommen alle den gleichen Lohn: das, was für das Leben an diesem Tag nötig ist. Nicht alle sind mit dieser Lösung zufrieden.

Das Gleichnis hat viele Facetten: alle müssen arbeiten, aber auch die, die wenig arbeiten, bekommen alles, was sie brauchen. Es geht um Tagelöhner und Armut, aber auch um Menschen, die zu einem religiösen Glauben kommen, der egal wann gefunden, gleich viel wert ist.

Von Grundeinkommen bis Lohnabstand und Missionswahn haben hierzu schon viele Menschen ihre eigene Interpretation entwickelt und ausgelebt.

Wir wollen vor dem Hintergrund der aktuellen politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Entwicklungen mit dem Gleichnis im Rücken diskutieren:

∙    Was sind uns „die Armen“ eigentlich wert?

∙     Wo stehen wir mit unserer Haltung als Christ:innen und Aktive
    zwischen „Würde“ und „Entwürdigung“, zwischen „Almosen“
    und „Soziales Recht auf Existenzsicherung“ ?

∙    Was sind unsere Erfahrungen? In der Arbeit mit Erwerbslosen, als
    Erwerbslose und gegen Sanktionen? In Diskussionen in der Wohlfahrt
    und den Strukturen der Evangelischen Kirche in Deutschland?
    In der Sozialen Arbeit und der politischen Interessenvertretung?

Unsere Gäste und Gesprächspartner:

Kai Lindemann, Geschäftsführer Berliner Arbeitslosenzentrum evangelischer Kirchenkreise e. V. (BALZ)

Gesine Höltmann, Sanktionsfrei e.V.

Wiebke Rockhoff, Armutsbekämpfung, Allgemeine Sozialarbeit
und Schuldnerberatung, Diakonie Deutschland

Moderation und geistlicher Impuls: Michael David,
Evangelische Kirchengemeinde vor dem Halleschen Tor

Wir sprechen über die Spannweite der gesellschaftlichen Debatte von bedingungsloser Existenzsicherung bis hin zu bedingungsloser Arbeit (mit aller Sanktionshärte gegen Grundsicherungsbeziehende). Die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation fordert uns als Christ:innen bei diesen Themen heraus. Hierzu laden wir alle Interessierten herzlich ein.